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Der Zornhau - 3 r
März 12th, 2010Was auf dich wird gericht
Zornhau Ort das gar bricht
Willst du ihn beschämen
Am Messer leer abnehmen
So der Meister das Fechten des Messers in die Stücke geteilt hat und ein jedes mit Namen genannt so spricht er nun von dem ersten Glied der Teilung dem Zornhau und es ist zu wissen das der Zornhau mit dem Ort alle Oberhäue bricht und denn noch ein schlechter Bauernschlag ist.
Jūkendō, japanischer Bajonettsport
Oktober 25th, 2009Jūkendō ist ein aus dem Bajonettkampf entstandener Sport in Japan. Etwas zum Hintergrund kann man im Netz finden, die deutschen und englischen Wikipediaseiten geben knappe Auskunft.
Interessant ist ein kurzer, 31 Sekunden langer Clip auf Youtube, der einige schöne Aktionen zeigt, die sich klasse mit der englischen Terminologie beschreiben lassen:
- Direkter "Thrust" trifft Brust.
- (Schwacher) "Beat", "Thrust" verfehlt Kopf*. Direkter "Thrust" trifft Kopf.
- "Thrust" fintiert zur Brust, "Thrust" verfehlt Kopf*. "Disengagement", "Beat", "Thrust" trifft Brust.
An der Stelle, die das "*" einnimmt, wäre in einer Kampfkunst Buttfencing in der engen Mensur angesagt. Unter Gesichtspunkten der Versportlichung und Sicherheit scheint dieser Teil des Kampfes ausgenommen.
Zudem ist dieser Sport von einem Waffensimulator geprägt, der nur noch rund ein Viertel des Gewichtes einer Arisaka T-38 auf die Waage bringt - was sicherlich die zum Teil wirklich sehr schnellen Aktionen erklären könnte.
Wie dem auch sei, ein schöner Klipp, der uns eigentlich mal wieder dazu bringen sollte, die gute, alte Magazine Lee-Enfield aus dem Schrank zu holen!
Johann Lecküchner - cgm582
August 31st, 2009Wir studieren das Fechten mit dem Langen Messer nach Johann Lecküchners Handschrift cgm582.
Details zu Johann Lecküchner findet man bei den Kollegen von Ochs: Lecküchner - der fechtende Pfarrer @ Ochs.
cgm582 befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek München, eine digitale schwarz/weiß Version findet sich hier: cmg582 @ Bayerischen Staatsbibliothek München.
Eine Transskription der Quelle wurde als Projekt von der Gesellschaft für prakmatische Schriftlichkeit erstellt - Transskription cmg582 @ Pragmatische Schriftlichkeit.
Euer Fechtsaal - Gemeinschaft Historischer Fechter
Meyer ordnet sein Langes Schwert selbst ein
August 24th, 2009Oftmals gibt es Diskussionen, ob Joachim Meyers Langes Schwert vielleicht ein versportlichtes oder besser gesagt, verfechtschultes System darstellt. Ob also ein Training nach Meyer nicht dazu führt, dass man sich ein System aneignet, das inhaltlich weit ab vom Blossfechten der Liechtenauer Tradition nicht mehr allzuviel mit der ursprünglichen Kampfkunst gemein hat und also eher ein (rauhes) Sportfechten darstellt.
Man kann nun umständlich und mit viel Aufwand, grossem Kampfkunstverstand und Fleiss Meyers System analysieren und mit anderen, älteren Quellen vergleichen, oder ganz einfach den Autor selbst zu Wort kommen lassen.
Johannes Meyer beschreibt auf Seite X v seines Fechtbuches, warum das Lange Schwert im Jahre 1570 nicht mehr das ist, was es einmal war:
Nun kompt das man zů der kunst und freien Ritterlichen úbung selbst schreite / nemlich zů den
Háwen / welche das eine rechte Hauptstuck im Fechté (wie solches anfangs gemeldet) seind /
wie viel deren / was ein jeder sey / wie er gemacht und volbracht sol werden / ist nóttig hie etwas
zůsagen / wil allein hie den freundlichen Leser zů vorderst erinnert haben / Dieweil zwischen dem
Schwerdt Fechten zů unsern zeiten / wie bey unsern vornfahren und uralten im gebrauch ge-
wesen / ein grosser underscheid / das ich an disem ort nur was jetz und gebráuchlich / unnd so viel
zům Schwerdt gehórig von Háuwen erzelen / so vil der alten gebrauch aber belangt / wie sie bei-
de mit Hauwen und stechen scharpff gefochten / will ich in seinem gewissen unnd sondern ort
anzeigen.
Meyer will also nur über die Häue schreiben, die darstellen, "was jetz und gebráuchlich" war - die Alten aber fochten "mit Hauwen und stechen". Den Schnitt erwähnt er garnicht - das Ende der Drei Wunder.
Überraschend ist dies nicht, denn Meyer erinnert uns "freundliche Leser" ja selbst daran und zeigt, dass er sich sehr bewusst ist, dass er etwas beschreibt, was "ein grosser underscheid" zum einstigem Fechten mit dem Langen Schwert darstellt.
Blossfechten in Liechtenauer Tradition ist somit etwas anderes, der Autor ordnet sein Langes Schwert selbst ein.
Klingenbreite eines Säbels
August 17th, 2009Bei der Lektüre des Buches "Geschichte des Wiener Fechtsports im 19. und 20. Jahrhundert" von Michael Wenusch ist auf Seite 76 folgende, nette Passage zum Thema "Klingenbreite" besonders aufgefallen:
Im Oktober 1893 erhob Johann Kufahl die Forderung nach Einführung eines "Normalsäbels". Er war ein entschiedener Gegner der schmalen, vierlinigen Klingen [1 Linie - ca. 2,26 mm., Anm. d. Verf.], die außerdem ein unzulässiger Vorteil für Gefechte mit Gegnern wären, die einen schweren Säbel mit bis zu 11 Linien breiten Klingen führten. "Durch die fortgesetzte Herabminderung der Schwere des Säbels hat derselbe fast den Charakter der Hiebwaffe verloren, denn der Hieb erfordert eine gewisse Wucht, welche nicht allein durch den kräftigen Schwung des Armes hervorgebracht wird. Der leichte Fechtsäbel wurde der Fechtweise angepasst, wie sie derzeit im Gange ist, und das ist unserer Ansicht nach gerade das Unrichtige und Verkehrte, denn naturgemäss sollte sich die Führungsart der Waffe accommodieren. Von der vor Jahren gebräuchlichen Hiebfechtschule ist man gänzlich abgekommen". Bei der jetzigen Art Säbel zu fechten, schien dem Autor "der Verfall der Hiebfechtkunst nicht mehr ferne zu sein".
Interessant daran, das diese Forderung eine klare Absage in Richtung Barbasetti war, der die italienische Schule ab 1894 in Wien einführen sollte und der heute gern von Sportfechtern oft als ihr Vordenker genannt wird.