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Adventsfechten 2011 - Rückschau Teil II
Hier nun der versprochene zweite Teil des Rückblicks:
Parallel zu den zwei Lang Schwert Seminaren fanden auch die beiden Militärsäbel Seminare statt.
Militär-Säbel, Englische Schule - Gerhard Gohr, Der Fechtsaal
Die kleinste Gruppe fand sich ein etwas mehr über Alfred Hutton und die Englische Schule des Militärsäbels zu erfahren. Die Erfahrung der Teilnehmer reichte von keinen Vorkenntnissen in Historischen Europäischen Kampfkünsten bis hin zu einigen Jahren mit guten Grundkenntnissen im Säbelfechten. Die gegebene Bandbreite ermöglichte eine gute Vorbereitung der später abgehaltenen Fechtschule, da schon in den Partnerübungen unterschiedliche Kenntnisstände aufeinander trafen.
Zuerst wurden die Grundlagen des Fechtsystems erläutert mit Konzentration auf 4 Hiebe, 2 Stiche und der Beinarbeit nach Hutton. Jedes Element des Systems wurde zuerst erklärt und theoretisch in das System eingegliedert, in einem Solo-Drill eingeübt – Hutton’s Moulines für die entsprechenden Hiebe - und abschließend in einer Partnerübung vertieft, sogenannte Combinations. Abgeschlossen wurde das Seminar mit Advanced Combinations und Halbfreies Fechten welche alle Elemente abdeckten und eine gute Vorbereitung für die Fechtschule darstellten.
Hutton’s System bedient sich Bewegungsmuster, die sehr intuitive sind, und so konnte schon nach kürzester Zeit bei allen Teilnehmern erste Erfolge in der Umsetzung des Systems verzeichnet werden. Die schnelle Beherrschung des Systems wurde besonders im abschließenden Halbfreien Fechten und der Fechtschule sichtbar. Dies unterstreicht die schnelle Erlernbarkeit von Hutton’s System, welches einen schnellen Einstieg in das Historische Fechten mit all seinen Grundlegendenfacetten ermöglicht.
Militär-Säbel, Deutsche Schule - Marcus Hampel, Der Fechtsaal / Hammaborg
Nach ersten Gehversuchen Ende 2010 und den ersten Wochenend-Seminaren in Hamburg nun auch eine Einführung des Deutschen Christamnn Militärsäbel Systems in Krefeld. Marcus Hampel schaffte es trotz der limitierten Zeit einen guten Einblick in das Fechtsystem mit all seinen Komponenten - Beinarbeit, Hiebe und Parade/Hut - zu geben. Es schloß sich eine ausgedehnte Anwendung in der Praxis an.
Eine kleiner Ausblick über das Grundlevel hinaus wurde dann später in der Partnerarbeit am Nachmittag gegeben. Es wurde alles gut und verständlich erklärt. Die Grundstellung in einer Hängenden Hut / Gard verlangte einiges von den Teilnehmern und hatte den ien oder anderen Muskelkater zur Folge.
Obwohl einige Teilnehmer/innen sich hier zum ersten Mal mit dem Säbelfechten beschäftigen, haben sie deutlich den Unterschied zur Englischen Schule sehen können und Vor- und Nachteile erahnen können - die sich dann in der Fechtschule bewarheiten sollten.
Kurz bevor nach dem Mittagessen der zweite Teil der Seminare begann gab es eine kurze Einführung in das „Regelwerk“ – HALAG-System – der Fechtschule. Schon erfolgreich in Hamburg getestet, wollten wir es im Einsatz im Messen zweier unterschiedlicher Fechtsysteme ausprobieren.
Während der mehr auf Partnerübungen ausgelegten zweiten Teil der Seminare gab Toke schon erste Tipps, wie sich das HALAG-System entsprechend einfügen würde. Alle Teilnehmer waren gespannt.
Fechtschule - Tobias "Toke" Wenzel, Hammaborg
150 „Duelle“ später, war die Begeisterung groß und es schein, daß das HALAG-System zukünftig eine Rolle als „Turnier“-System für Historisches Fechten spielen kann. Besonders der Aspekt, daß jeder die erhaltenen Treffer zählt und somit über das eigene Ausscheiden entscheidet, wurde von allen Teilnehmern hervorgehoben. Die bei Turnieren weitverbreitete Trefferdiskussion fand nicht statt! Außerdem zeigte die relative kurze Länge der Duelle bei den Säbelfechtern zeigte besonders, wie „tödlich“ militärische Fechtsystem sein können. Das Langen Schwert war nicht weniger effektiv, doch waren die Duelle durch die größere Mensur und die größere Behäbigkeit der Waffen etwas länger.
Neben der Erkenntnis wie schwer es ist nicht getroffen zu werden, konnten die Teilnehmer einzelne Vorteile der einzelnen Schule am eigene Leibe erfahren und so beide Systeme im direkten Einsatz vergleichen.
Durch die Kürze der Duelle gab es eine längere Schlange an der Ergebnisabgabe, die bei den Fechtern zum gegenseitigen Kennenlernen und direktem Austausch mit den verschiedenen Systemen genutzt wurden. Leider verkürzte sich diese Austauschzeit gegen Ende der Fechtschule.
Nach der Fechtschule wurde die verbleibende Zeit in der Halle noch ausgiebig zum Sparring mit den verschiedensten Waffen und zum verbalen Erfahrungsaustausch genutzt.
Gegen 19:00h verließen alle Teilnehmer zufrieden die Arndt Halle. Eine kleine Schar fand sich noch im Burggrill ein, um bei Pizza und Grillteller den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Viele Geschichten wurden ausgetauscht und Ideen für zukünftige Veranstaltungen diskutiert.
Wie immer nach dem Adventsfechten ist vor dem Mitsommerfechten -> 23.06.2012 – die Halle ist gebucht und mehr in der Planung, mehr Details Ende Feb/ Anfang März 2012.
Gruß
Euer Fechtsaal