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Leider kein Mittsommerfechten!
Mai 2nd, 2016Liebe Freunde,
da uns viele Fragen bezüglich des Ausbleibens der Einladung zum Mittsommerfechten 2016 erreicht haben, hier die Information an alle.
Leider wird es dieses Jahr kein Mittsommerfechten geben. Wir sind alle recht stark beruflich / familiär eingespannt, so dass wir die nötige Vorbereitung für die Veranstaltung leider nicht bewältigen konnten.
In wie fern wir das Adventsfechten gestemmt bekommen, werden wir im Juli / August entscheiden und Euch mitteilen.
Wir wünschen Euch einen schönen Sommer, der hoffentlich bald loslegt, und grandioses Mittsommerfeiern mit viel Fechten drum herum …
Euer
Fechtsaal
Mittsommerfechten 2014: Im Zeichen des Sports
Juni 28th, 2014Trotz langem Wochenende und Weltmeisterschaft konnten wir am 21.06.2014 mit 30 Teilnehmern und Trainern in der Halle des Arndt Gymnasiums, Krefeld unser Mittsommerfechten begehen.
Unter dem Oberthema „Vom Turnierfeld zur Planche“ wurden Aspekte der Entwicklung der Versportlichung des Fechtens in den verschiedenen Epochen beleuchtet und praktisch Erfahren.
Pünktlich konnten um 9:00h öffneten sich die Tore der Halle für uns als auch schon die ersten Teilnehmer eintrafen und die Halle in Beschlag nahmen. Nach kurzer Einführung ging es direkt los mit dem Aufwärmen, das Jan Gosewinkel von Historisches Fechten Westfalen dankeswerterweise gestaltete. Traditionell wusste Jan natürlich bis 5min vor Veranstaltungsbeginn nichts von seinem Glück aktiv zum Gelingen beitragen zu dürfen. ;o)
Der erste Workshopblock wurde von Oliver Janseps, Mispeldorn mit „Haltung wahren – Der Assaut im 19. Jahrhundert“ und von Thomas Stoeppler, Frequens Motus mit "Von Ernst zum Schimpfe – Bewegungstechnik im Wandel" bestritten. Mit Oliver konnten die Teilnehmer sich in die äußere Form des öffentlichen Contrafechtens des 19. Jahrhunderts einführen lassen und praktische Erfahrung sammeln welche Auswirkungen eine Formalisierung auf den Fechter und seine Fechtweise hat. Thomas brachte den Teilnehmern näher wie sich die Anforderungen an die Bewegungstechniken in verschiedenen Szenarien wie dem mittelalterlichen Schlachtfeld verändern.
Nach der Mittagspause und dem obligatorischen Teilnehmerfoto ging es weiter in den zweiten Workshopblock. Daniele Cicero, PSV Oberhausen mit "Ringen im Grüblein nach Fabian von Auerswald" und Tobias Zimmermann, Fechtboden Zimmermann mit „Stoßrappier und Florett – Ein Vergleich zwischen Kreußlerschem Stoßfechten und modernem Sportfechten“ gaben uns die Ehre oder besser den Rahmen für den Austausch von Theoretischem und Praktischem. Daniele brachte nach einer einführenden Fallschule das Ringen im Grüblein nach Auerswald uns näher, eine der ersten Ringformen, die mehr zum Spaß betrieben wurden. Tobias erläuterte den Unterschied der Kreußlerischen Stoßfechtschule mit dem modernen Sportfechten und erlaubte somit einen Einblick in der Versportlichung des Fechtens im 19. Jahrhundert.
Eine kleine Kaffeepause schaffte wieder etwas Platz in den Köpfen, um weiteres Wissen aufnehmen zu können. Olaf Küppers, Der Fechtsaal mit „Das Bajonettfechten als Wehrsport im 19. Jahrhundert“ und Alexander Knüver, Fechtergilde TG Münster mit „Historische Fechter trainieren für Olympia" schlossen den Workshopteil der Veranstaltung würdig ab. Die Entwicklung des Gewehrfechten von den Anfängen des Kampfes gegen den Kavalleristen bis zum Wehrsport des frühen 20. Jahrhunderts konnte Olaf aufzeichnen, besonders die praktischen Übungen mit den „richtigen“ Fechtgewehren sorgte für viel Spaß bei den Teilnehmern. Alexander zeigte die Gemeinsamkeiten von Fechtsport und Fechtkunst mit dem speziellen Fokus auf psychologische Aspekte im modernen Wettkampf und dem historischen Duell. Praktisch wurden Übungen ausprobiert die aus dem Wettkampftraining stammen und eine Bereicherung auch für das Historische Fechten darstellen könnten.
Dieses Mal gab es ausreichend Zeit für Sparing und den praktischen Austausch, was auch reichlich genutzt wurde bis wir die Halle pünktlich verlassen mussten.
Den Ausklang bildete unser gemeinsames Grillen bei dem uns die Weltmeisterschaft wieder mit einem 2:2 einholte.
Weitere Impressionen in Bildern gib es hier.
Vielen Dank nochmals an die Trainer, die das Mittsommerfechten erst möglich gemacht haben! Dank auch an die Teilnehmer, die uns die Organisation wieder leicht gemacht haben und umsichtig miteinander neue Erfahrungen miteinander erarbeitet haben.
Euer
Fechtsaal
Rückblick Mittsommerfechten 2012
Juli 16th, 2012Liebe Freunde,
wie schnell die Zeit verfliegt. War es nicht eben erst Ende Juni und wir standen gemeinsam in der Arndt Halle in Krefeld. Doch so schnell wie wir die Halle geräumt haben, so schnell scheint auch momentan die Zeit zwischen den Fingern zu zerrinnen. Doch lasst uns gemeinsam nochmals in der Vergangenheit schwelgen.
Am 23. Juni 2012 war es wieder soweit. Die Organisation war schon fast reine Routine und nur einige gern erfüllte Wünsche zu Buffet und Grillen hielten uns auf Trab. Danke an Marcus für die Trainerbetreuung und Nico für das Einkaufen.
Eine Neuerung hatte schon großen Anklang gefunden. Als Übernachtungsmöglichkeit für die Weitgereisten hatten Nico und Oliver uns den Rittersaal auf Ihrem „Gut“ zur Verfügung gestellt. Anreise und das Finden war problemlos und selbst mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man nach Willich – was selbst Oliver überraschte.
Vom Rittersaal sind es weniger als 10 km bis zur Arndt Halle, so dass wir den Samstag geruhsam starten konnten. Gegen 9:00h waren wir dort und die Aufbaubetriebsamkeit setzte ein. Die ersten Teilnehmer waren auch schon da. Alte Bekannte wurden begrüßt und neue Gesichter willkommen geheißen.
Der Tag stand unter dem Thema: "Kampfkunst Impressionen"
Nach der traditionellen Begrüßung und Trainervorstellung war Daniel Eckert so nett spontan das Aufwärmen zu übernehmen. Einige neue Übungen konnten wir uns ansehen und der ein oder andere konnte die Grenzen seiner Fitness vor Augen sehen. ;o) Das ließ keinen Kalt und so gewärmt ging es in die Seminare.
Hier persönliche Einblicke in die verschiedenen Seminare – vielen Dank an die fleißigen Schreibenden!
Sonja Heer, Schwertkampf Nordhessen: "Stand und Körperstruktur" von Friedericke von dem Bussche
„Der menschliche Körper ist ein komplexes System, bei dem sich jede Änderung oder Fehlstellung im Detail auf Körpergefühl, Gesundheit und Haltung auswirkt. In ihrem, wohlgemerkt erstem, Workshop hat uns Sonja Heer leise aber doch bestimmt zum Thema "Stand und Körperstruktur" vor Augen geführt, wie wichtig es ist, das allgemeine Körpergefühl zu verbessern, um einen gesunden und stabilen Stand zu entwickeln.
Im ersten Teil des Workshops haben wir nach ein paar theoretischen Grundlagen zu dem Thema in Einzel- und Partnerübungen bewusst in uns hingespürt und überprüft was unsere einzelnen Körperteile bzw. Muskelpartien bei bestimmten Haltungen und Bewegungen so machen. Nach gemeinsamer Besprechung und Austausch der Erkenntnisse folgten viele spannende und entspannende Übungen, um einen gleichmäßigen Muskelaufbau zu begünstigen und um auf gute Haltung zu achten.
Der Workshop hat mir großen Spaß gemacht, ich danke Sonja herzlich für diesen Einblick und hoffe, dass wir ihr als ambitionierte Gruppe Mut gemacht haben in der Zukunft weitere Workshops anzubieten.“
Jan Gosewinkel, Krumphau und Krücke, und Oliver Janseps, Mispeldorn: "Einblick Montante" von Cornelius Berthold
„Oliver und Jan gaben einen Einblick ins Montante, das übergroße Zweihandschwert, das in spanischen Quellen um 1600 behandelt wird. Weniger als Duellwaffe gedacht, lehren die Fechtbücher in sogenannten "Regeln" Stiche und Abwehrhäue gegen mehrere andersbewaffnete Gegner. Mit Vorliebe wurden Montanteträger anscheinend in engen Straßen angegriffen, zumindest ist der Einbezug des Fechtortes eine weitere Besonderheit dieser Disziplin. Lehrreich und unterhaltsam war der Kurs allemal, denn wann schwingt man schon überlange Stöcke und Übungsschwerter auf einem simulierten Galeerensteg oder einer schmalen Gasse? Wer gut aufgepasst hat, weiß jetzt auch, wie er eine edle Dame auf dem Heimweg mit kreisenden Hieben beschützen kann. Dann ergibt auch der Satz aus dem Great-Sword-Werbevideo von Cold Steel Sinn, wo es heißt: "You put one of these by your front door and you're gonna be a power to reckon with."“
Torsten Schneyer, Zornhau: "Ringen am Schwert" von Anna Schlittenhardt
„Kaum hatte sich die Gruppe zusammengefunden, fand man sich auch schon mitten im Training. Torsten startete seinen Workshop mit ein paar funktionellen Aufwärmspielchen, die nicht nur erwärmend und unterhaltsam waren, sondern vor allem auf das Kommende einstimmten, das Ringen. Um uns für die Sinnhaftigkeit der nachfolgenden Übungen zu sensibilisieren ließ er uns zu Beginn bewusst eine falsche Interpretation eines Armringen machen. Nachdem wir alle naiv versucht hatten jene umzusetzen, holte Torsten die Gruppe wieder zusammen und zeigte uns dann, wie es richtig und im Detail geht. Darüber hinaus machte er uns im besonderen Maße darauf aufmerksam, wie wichtig es für folgende Techniken ist, die vorherigen ernsthaft auszuführen. Immer wieder übten wir, bis wir, entweder zur Korrektur oder um eine neue Technik zu sehen, erneut zusammengerufen wurden. Nach dem Armringen durften wir gegen Ende auch noch eine Leibringtechnik genießen bis Torsten letztendlich den Workshop mit einem ordentlichen Krafttraining abschloss.
Ich persönlich empfand diesen Workshop als lehrreich, fordernd und super aufgebaut. Der einzige Nachteil: Er war zu schnell wieder vorbei.“
Falko Fritz, Hammaborg: „Die Kuriositäten des guten Herrn Lecküchner“ von Georg Schlaeger
„Das Seminar von Falko fand ich sehr gut und spannend. Besonders schön fand ich, dass er seine Thematik auch anhand von Texten erst theoretisch erklärte und dann praktisch darstellte. Ich hätte mich gefreut, wenn der praktische Teil länger und differenzierter gewesen wäre, da ich gerne erlebt hätte, ob bestimmte Techniken auch mit mehr Kraft und Schnelligkeit funktioniert hätten. Durch Falkos Worte, die da glaube ich waren "...und genau das haben wir bei Lecküchner leider so oft, in dieser Situation hätte man so schön..., aber nein, du hast ihm das Schwert schon durchs Gesicht gezogen“ wurde mir klar, dass Leckhüchner sehr viele Empfehlungen für die jeweilige Situation bereitgestellt hat. Es entstand der Eindruck, dass Leckhüchner bereits möglichen Schülern, welche seine Passagen mangels Bildung vorgelesen wurden, lernen, dass es bei einem Kampf/Duell mit Langenmessern wichtiger ist zu zeigen, dass man besser ist als der andere und ihn nicht gleich umzubringen, was gravierende Folgen für die jeweilige Person haben könnte.
Alles in allem haben wir in dieser Einheit über die Kuriositäten des Herrn Leckhüchner ein sehr weites Feld umrissen und dargestellt, dass hinter diesen Kuriositäten oft ein höherer Sinn steckte der Sich nur durch die damaligen Umstände ergeben hat.“
Weitere Einblicke in das Thema finden sich hier.
Dann gab es erst mal durchatmen, etwas Essen, etwas Quatschen und weiter ging es …
Hans Heim, Ochs:"Legobausteine, und was sie mir über die deutsche Schule gezeigt haben" von Patrick Müsken
„Hans Heim hat mit Lego Bausteinen versinnbildlicht wie man aus denselben Technik- und Bewegungselementen die verschiedensten „Problemstellungen“ / Kampfsituationen lösen kann in dem die Elemente unterschiedlich angewendet werden: z.B. kann man dieselben Armbewegungen mit verschiedenen Waffen ausführen. Hans Ziel, das Bewusstsein für die „Modularität“ der verschiedenen Waffengattungen hat er anschaulich erklärt.“
Stefan Dieke, Alte Kampfkunst: "Abstrakte Übungen - erweiterte Motorik - konkrete Anwendungen" von Ekkard Zimmer
"Der Fechtsaal hat wieder zum Mitsommerfechten eingeladen und viele interessante Menschen und manches Urgestein der historischen Kampfkünste sind gekommen. Stefan Dieke zählt sicher zu diesem Urgestein und der Titel versprach mir Interessantes zum Thema Biomechanik und der Hinweis auf „ konkrete Anwendungen“ weckte mein Interesse.
Auf die Abstrakten Übungen war Stefan in einem früher abgehaltenen Kurs schon eingegangen und war seither des Öfteren nach konkreten Anwendungen befragt worden – darauf sollte dieser Kurs jetzt Antworten geben.
Als Bewaffnung diente der Scheibendolch.
Die Übungen bestanden in kreisenden Bewegungen und Figuren, ausgeführt in allen den Gelenken möglichen Ebenen, von Schulter, Ellenbogen, Hüfte und Nacken (Bollywood läßt grüßen). Die praktische Anwendung erfolgte dann mit dem Dolch, (die Bewegungsmuster erinnerten mich teilweise an die Ring- und Entwaffnungstechniken beim langen Schwert und langem Messer) und dem historischen Boxen.
Fazit: ich bin zwar (bisher) kein Dolchkämpfer oder Boxer, aber es war wieder einmal schön zu sehen, dass die Biomechnik sich nicht mit den Künsten ändert. Wie bei einem Puzzle lassen sich mit wachsender Erfahrung die einzelnen Bauteile zu einem Ganzen zusammenfügen. Stefan ist ein souveräner und geduldiger Trainer und der Kurs hat mir richtig Freude bereitet. Gerne wieder."
Christian Eckert - Vortrag Gladiatoren Ernährung von Gerhard Gohr
„Die Gladiatoren waren Profisportler, die nicht immer bis zum Tod kämpfen mussten. Wie bei Profisportlern heutzutage gab es ein ganzes Team an Trainern, Ärzten, Masseuren, Köchen etc. die für die Leistungsfähigkeit der Gladiatoren zuständig waren. Gladiatoren waren Vegetarier, WAS? … Genau so ging es allen Zuhörern bei Christian Eckerts Vortrag zur Gladiatoren Ernährung. Besonders die gekonnte Darbringung des Stoffes mit vielen kleinen Anekdoten brachte allen das Leben der Gladiatoren, wie sie trainiert haben und was sie zu sich nahmen näher. Nein, es war keine theoretische Abhandlung, sondern der Erfahrungsbericht von 4 Wochen täglichem Training bei traditioneller Ernährung in Carnuntum bei Wien. Wie gebannt folgten alle Teilnehmern den Ausführung von Christian und so manch einer überdachte seine Essensgewohnheiten. Schnell gingen die 90 Minuten ins Land und ich hätte noch gerne weiteres gehört.“
Die Ausführungen des Vortrags gibt es hier.
Doch leider stand die Hallenübergabe um 19:00h an und wir mussten uns sputen. Mit Hilfe aller Teilnehmer, schafften wir es die Halle in Rekordzeit von unter 30 Minuten wieder herzurichten. Leider konnten wir dadurch nicht alle gebührend verabschieden und danken.
Gottseidank ergab sich dann Zeit zum Gedanken Austausch beim gemeinsamen Grillen bei Nico und Oliver vor dem Rittersaal. Auch praktische Erfahrungen mit Puls konnten gesammelt werden, da Christian zwei Variation für uns zubereitete und der großen Anklang fand. Miam! So fand wieder einmal eine gelungene Veranstaltung ihren Ausklang.
Fotos gibt es auch, nämlich hier.
Wir freuen uns Euch beim Adventsfechten am 01.12.2012 wiederzusehen!
Euer
Fechtsaal